Galerien Adelhoch |
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Herbert Helmert |
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Einige Jahre später begegnete er der Schauspielerin Erika Stamer, seiner späteren Frau, und zog mit ihr nach Berlin. Hier setzte er 1951 sein Studium an der Hochschule der Bildenden Künste unter Leitung des Direktors Karl Hofer fort. Er besuchte die Klasse von Max Kaus und war anschließend bis 1954 Meisterschüler des bereits hochbetagten Karl Schmit-Rottluff. Dieser Einfluß durch einen der wichtigsten Vertreter des deutschen Expressionismus prägte ihn sehr, hinderte ihn aber auch daran, eine eigene künstlerische Position zu finden. Weder die gegenstandslose Malerei noch die intellektuelle Ausrichtung und Strenge der deutschen Malerei lagen ihm nahe. Seine Versuche, sich trotzdem dem zeitgenössischen Kunstgeschehen anzupassen, lösten eine Krise in ihm aus, die er erst überwand, als er sich schließlich von dem vermeintlichen Zwang befreite, der abstrakten oder expressionistischen Richtung weiterhin folgen zu müssen. Schlüsselerlebnisse für seine künstlerische Entwicklung waren dann Aufenthalte in Frankreich zwischen 1965 und 1968, insbesondere die Inspiration durch Maler wie Matisse und Bonnard. Der differenzierte Umgang mit der Farbe und die Konzentration auf die sinnliche Wahrnehmung wurden immer wichtiger für ihn. Die wechselnden Zeitgeistströmungen, die der Kunst ständig neue Begriffe und Funktionen zuwiesen, beobachtete er distanziert. Der “ästhetischen Résistance", wie er seine künstlerische Haltung nannte, blieb er seitdem treu. Er lebte sehr zurückgezogen seit 1965 in München, weitgehend ohne Kontakt zum zeitgenössischen Kunstbetrieb. Helmert widmete sich seiner Malerei unermüdlich und leidenschaftlich bis zu seinem letzten Lebenstag. Er starb am 27. November 1997 in München |